Curry-Wurst gegen Burritos, wer hat die Nase vorn, wenn es um eine gesunde Mahlzeit geht? Sowohl die mexikanische als auch die deutsche Küche haben viele fettige Leckereien zu bieten. Während in Mexiko gerne frittiert wird, sitzt bei deutschen Gerichten das Fett oft in Soßen und Fleisch. Zugegeben klingt beides nicht gesund, ist also überhaupt eine der beiden Küchen gesünder als die andere? Dazu wollen wir uns typische Zutaten und Zubereitungsweisen mal genauer ansehen, bevor wir ein Urteil darüber fällen, welche Küche die gesündere ist.
Mexikanische Küche- und ihre ,Muchos Grande‘ Geschmacksexplosionen
Mexikanische Küche ist in Deutschland mittlerweile super beliebt und es gibt sogar Ketten wie Sausalitos, die uns den Geschmack Mexicos näherbringen sollen. Dabei ist Mexikanisches Essen nicht gleich Mexikanisches Essen, je nach Region wurde es durch verschiedene Einflüsse geprägt. Im Norden Mexicos gibt es das, was im Süden der USA zu Tex-Mex wurde und auch in anderen Teilen der Welt als mexikanisches Essen bekannt wurde. Das Essen dort wurde von Spanischen Siedlern und deren Küche beeinflusst. Im Süden des Landes findet man dagegen die indigene Küche des Landes, die sich stark von der im Norden unterscheidet. Sie wurde 2010 sogar von der UNESCO als eine der ältesten Küchen weltweit zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt. Schon mehr als 9000 Jahre gibt es die Mexikanische Küche. Die Mexikanische Küche ist so beliebt, dass es sogar einen Spielautomaten namens „Muchos Grande“ mit verschiedenen mexikanischen Zutaten als Spiel-Symbole gibt.
Zutaten
Es gibt vier wichtige Hauptzutaten in der Mexikanischen Küche.
- Bohnen gehören in der mexikanischen Küche zu einem Grundnahrungsmittel und sind daher auch in vielen Gerichten vertreten. Sie lassen sich als Füllung, ganz oder püriert für unterschiedliche Speisen einsetzten und sind dabei eine tolle Proteinquelle. Egal ob Frühstück oder Abendessen, Bohnen finden überall ihren Platz.
- Chilischoten sind ebenso ein wichtiger Bestandteil der mexikanischen Küche. Sie müssen nicht unbedingt super scharf sein, denn die aromatischeren Varianten, die man in Mexiko verwendet, geben dem Essen auch ohne viel Schärfe Geschmack. Neben frischen Chilis gibt es auch die eingelegten Varianten wie Jalapeños und Serranos oder getrocknet als Pasillas, Quajillos und Chipotles.
- Masa also Maismehl stammt ursprünglich aus Mexiko und ist ebenfalls eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel der Region. Die Maispflanze hat ihren Ursprung in Mexiko und wird dort schon seit 1200 v. Chr. Von der indigenen Bevölkerung angebaut. Erst die Spanier brachten die Pflanze später auch nach Europa. Aus Mais wird in Mexiko eben unter anderen auch Mehl hergestellt, aus dem unterschiedliche Gerichte gezaubert werden. Mehlgebäcke wie die bekannten Tortillas werden wie Brot als Beilage genutzt.
- Schokolade, richtig gehört, die Süße Verführung stammt ursprünglich aus Mexico und wird dort auch in Soßen und herzhaften Gerichten verwendet. Allerdings nicht die süße Milchschokolade, wie wir sie kennen. Diese entstand erst durch den Einfluss der Spanier, die sie dann nach Europa brachten. Die ursprüngliche Schokolade schmeckt intensiver und ist körniger, da sie nicht aus Kakao und Milch besteht, sondern aus gerösteten Kakao Nibs und Zimt. Es ist daher auch nicht unüblich Schokolade und Chilis zu kombinieren.
Andere beliebte Zutaten der Mexikanischen Küche sind frische Gemüse wie Tomaten und Avocados, aber auch Früchte sowie Hähnchen und Fisch. In der Tex-Mex Küche findet sich durch den spanischen Einfluss außerdem auch Rindfleisch.
Deutsche Küche
Auch die deutsche Küche unterscheidet sich von Region zu Region, da genau wie in Mexiko auch unterschiedliche Lebensmittel frisch verfügbar sind. So gibt es im Norden wegen der Nähe zur Nord- und Ostsee besonders viele traditionelle Fischgerichte. Im Süden dagegen wird die typisch Bayrische Küche serviert, die dank der vielen internationalen Touristen auf dem Oktoberfest, der Stereotyp deutscher Kochkünste geworden ist.
Zutaten
Auch Deutschland hat einige Hauptzutaten, die in vielen traditionellen Gerichten zu finden sind. Dank dem Einfluss aus aller Welt, werden in deutschen Küchen aber mittlerweile auch viele andere Zutaten verwendet.
- Die Kartoffel ist Grundzutat für etliche Gerichte in Deutschland, sie kann in vielen Regionen angebaut werden, ist günstig und kann lange gelagert werden. Damit es nicht langweilig wird, wurden mit der Zeit etliche unterschiedliche Gerichte entwickelt, die aus Kartoffel hergestellt werden können. Von Reibekuchen über Kartoffelpüree bis hin zur klassischen Salzkartoffel bietet diese Zutat unzählige Möglichkeiten.
- Fisch und Fleisch finden sich als Proteinquelle ebenso in etlichen Gerichten. Während im Norden wie gesagt viel Fisch gegessen wird, ist es im Rest Deutschlands hauptsächlich Schwein, dass oft in Form Wurst auf den Teller kommt. Aber auch Hähnchen und Rind sind häufig zu finden.
- Kohl wird heutzutage nicht mehr ganz so häufig genutzt wie früher, ist aber immer noch ein wichtiger Teil für traditionelle Gerichte und Beilagen wie Kohlrouladen oder Sauerkraut. Besonders zu Kriegszeiten war Kohl ein günstiges Gemüse, dass durch Einlegen auch lange haltbar gemacht werden konnte, um auch im Winter an die wichtigen Vitamine zu kommen.
Ergänzt werden diese Zutaten durch allerlei andere Gemüse wie Tomaten, Salate, Obst, Brokkoli, Karotten. Für mehr Geschmack sorgen oft Zwiebeln, als Gewürz dürfen Salz und Pfeffer nie fehlen. Aber auch Eier und Milchprodukte wie Butter sind Teil der deutschen Küche.
Welche Küche ist also gesünder?
Die traditionelle deutsche Küche ist in Ihren Grundrezepten oft kalorienarm. Es gibt aber einige Punkte, die sie trotzdem ungesund machen. Zum Beispiel wird Gemüse meist gekocht serviert, in mexikanischer Küche findet man die Gemüse dagegen häufiger roh, wodurch weniger Inhaltsstoffe verloren gehen. Mit schonenden Garmethoden könnte man diesem Problem entgegenwirken. Der wirkliche Nachteil von traditioneller deutscher Küche liegt aber ganz wo anders. Die deutschen lieben ihre Soßen, und im Gegensatz zu mexikanischen Soßen die etwa aus Chili, den Kakaobohnen und Kräutern oder der Avocado (Guacamole) gemacht werden, basieren deutsche Soßen meist auf Sahne und Butter/Schmalz. So eine Soße macht zwar jedes Gericht um Längen besser, da sie für Geschmack sorgt, ist für die Gesundheit wegen des vielen Fettes aber sicher nicht gut. Die Mexikanische Küche dagegen schaffte es den Geschmack aus vielen frischen Zutaten und Gewürzen zu kreieren. Natürlich gibt es in beiden Küchen sowohl gesunde als auch ungesunde Gerichte und durch Variation von Zutaten, kann man mit beiden Küchen leckere und gesunde Gerichte zaubern. Wenn es aber um die traditionelle Küche geht, hat Mexiko ganz klar die Nase vorn!